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DFG-Reise zum Ladoga und in die finnische Partnerstadt Lappeenranta

DFG-Reise zum Ladoga und in die finnische Partnerstadt Lappeenranta Bürger aus dem Landkreis unterwegs im finnisch-russischen Grenzgebiet Schwäbisch Hall/Lappeenranta (-) Vom 12. bis 20. Mai nutzte eine 28-köpfige Gruppe von Bürgern aus dem Landkreis die Pfingstferien zu einer kombinierten Flug- und Busreise in die finnische Partnerstadt Lappeenranta. Organisiert von der Bezirksgruppe Hohenlohe-Franken der Deutsch-Finnischen Gesellschaft, führte die geschichtsträchtige Fahrt diesmal jedoch zunächst einmal weiter in den benachbarten russischen Teil Kareliens, auf ein Gebiet, das vor dem 2. Weltkrieg teilweise noch zu Finnland gehörte. Höhepunkte dabei waren der Besuch der Städte Sortavala und Petrosavodsk am Ladoga und Onega, als auch der Klosterinsel Walaam im Ladogasee, Hier berichtet der neue stv. Bundesvorsitzende Richard Hänle

von dfgliest , 29.05.2008 — 0 Kommentare

Begleitetet wurden die Reisenden auf ihrem Weg über russisches Terrain von einem kompetenten Team: dem Vorsitzenden des Finnisch-Deutschen Vereins Lappeenranta, Helmut Lange, von Major i.R. Erkki Pulli aus Lappeenranta und von der finnischen Reiseführerin und Dolmetscherin Sirpa Sulopuisto. Nach einer ersten Übernachtung im nordkarelischen Kitee passierte die Gruppe bei Värtsilä die Grenze und konnte nach mehrstündigen Grenzformalitäten endlich nach Sortavala am Ladogasee weiterfahren. Nach kurzer Stadtrundfahrt ging es mit einem Schiff auf die Klosterinsel Walaam, wo eine deutsche Novizin, die dort für den Hotelbetrieb verantwortlich zeichnet, die Führung übernahm. Die Bruderschaft auf Walaam zählt sich heutzutage wieder zu einem der bedeutendsten Zentren des orthodoxen Glaubens in Russland, nachdem man die Klosteranlagen seit der Wiedergründung im Jahr 1989 wieder aufwändig renoviert und auch die säkulare Bevölkerung allmählich das Inselarchipel verlassen soll. Man lebt in Walaam wieder nach einem strengen Ritus, dem sich auch die weiblichen Touristen und Pilger unterordnen müssen; Kopftuch und Überrock sind Pflicht, wenn man die Klosteranlagen besuchen möchte. Nach einer weiteren Übernachtung in Sortavala in einem zu einem schönen Hotel umgebauten ehemaligen Fabrikgebäude führte die Reise über eine abenteuerlich anmutende Straße mit teilweise bruchstückhaftem Belag in die Hauptstadt Russisch-Kareliens, Pedrozavodsk, die - wie Schwäbisch Hall - auch Partnerstadt von Neustrelitz ist. Unterbrochen wurde die Fahrt durch Stopps bei einer Erinnerungsstätte an den 2. Weltkrieg – die Finnen fochten im Verlauf des 2. Weltkriegs zwei Kriege mit dem russischen Nachbarn aus – und in alten karelischen Dörfern, die dem Zustand nach offensichtlich vom Aussterben bedroht sind, Einwohner sah man nur gelegentlich. Während eines kulinarischen Folkloreabends wurde die Reisegruppe von einem temperamentvollen Musik-Trio unterhalten, das, wie sich herausstellte, bereits einen Auftritt in Schwäbisch Hall hatte und im November / Dezember wieder nach Deutschland kommen wird. Von Petrozavodsk trat man tags darauf wieder die Rückreise nach Finnland an, jedoch nicht ohne den Marmorsteinbruch Otrakkala bei Ruskeala zu besuchen, dem viele Bauwerke in Sankt Petersburg und anderen Zaren- Residenzen ihre unvergängliche Schönheit verdanken. Wieder auf finnischem Gebiet angekommen, stattete man noch der größten Holzkirche der Welt in Kerimäki einen Besuch ab, bevor die Gruppe in der Nähe von Heinävesi in Gästehäusern des einzigen finnischen orthodoxen Klosters Neu-Valamo ihr Nachtquartier bezog. In Neu-Valamo hatten die Mönche von Walaam (finn.: Valamo) nach ihrer Flucht während des Weltkriegs ihr neues Zuhause gefunden. Sie unterstehen jedoch im Gegensatz zu der Bruderschaft auf der Insel Walaam nicht dem russischen Patriarchen, sondern dem Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel und verstehen sich als die wahren Nachfolger des alten Walaam. Lappeenranta erwartet die Gäste aus Hall Nach einer Führung durch die Klosteranlagen ging die Reise nach Varkaus, wo man das von einem Deutschen aufgebaute größte Museum Skandinaviens für mechanische Musik besuchte. Einige wenige Kilometer vor Lappeenranta dann das Ereignis des Tages: Zwei Jungelche grasen am hellichten Tag seitlich der Straße gemütlich auf einem Feld. In der Partnerstadt angekommen, konnte man die nächsten Tage trotz ebenfalls umfangreichen Programms etwas relaxter angehen. Die Mitglieder des Finnisch-Deutschen Vereins hatten für ihre Gäste am Samstag einen gemütlichen Saunaabend am See mit einer köstlichen Fischsuppe organisiert, wobei sich die ganz Unerschrockenen auch im 10° “warmen” Wasser erfrischen konnten. Der Sonntag war einem historischen Stadtrundgang gewidmet, bei dem die Gäste vom “Wilden Mann” aus dem Wappen Lappeenrantas und weiteren Laiendarstellern in die Geschichte der Stadt eingewiesen wurden. Abgerundet wurde das Sonntagsprogramm von einer kulinarischen Schiffsfahrt auf dem Saimaasee. Auf Einladung der Stadt nahm die Reisegruppe dann am Montag an einer Stadtrundfahrt teil, die u.a. auch an den Saimaa-Kanal führte und am historischen Kasino endete, wo der stellvertretende Stadtdirektor Tom Hultin die Gäste zum Mittagessen empfing. Am Abend dieses letzten Tages in Lappeenranta hieß es nochmals kulinarisch zuzulangen: Im benachbarten Kirchdorf Lemi stand das als eines der “7 Wunder Finnlands” gepriesene Särä-Essen auf dem Programm, ein Gericht aus Lammfleisch und Kartoffeln, das in Birkentrögen und im Backofen zubereitet wird. Für jeden Gast waren vorsorglich 900 g Fleisch vorgesehen. Vor dem Rückflug absolvierten die “Haller” noch einen Einkaufsbummel und eine Rundfahrt durch die finnische Hauptstadt, bevor sie ein Airbus der Finnair wieder sicher nach Frankfurt zurückbrachte. Richard Hänle (riha) Aktuelle Infos aus Lappeenranta: Lappeenranta expandiert rapide Wie beim Empfang der Reiseteilnehmer im Kasino der Stadt vom stellvertretenden Stadtdirektor Tom Hultin zu erfahren war, geht es Lappeenranta wirtschaftlich momentan sehr gut. Halls Partnerstadt profitiert schon seit längerer Zeit nicht nur von der Nähe zum russischen St. Petersburg, sondern auch vom wachsenden Verkehrs- und Handelssaufkommen als Grenzstadt zwischen EU und dem russischen Markt. Da es St. Petersburg logistisch erheblich an freien Kapazitäten mangelt, geht ein Großteil der Transporte – auffällig sind insbesondere viele LKW-Ladungen mit neuen PKWs - von den südfinnischen Häfen aus über die Grenzübergänge bei Lappeenranta. Aber auch der Straßenbau und eine rege Hochbautätigkeit zeugen von der boomenden Wirtschaft in der Hauptstadt Südkareliens. So haben im Zentrum der Stadt die Straßen mittlerweile eine “Bodenheizung” für den kalten Winter erhalten und die 40 km entfernte nächst größere Nachbarstadt Imatra wird bald über eine Autobahn zu erreichen sein. Im kommenden Jahr wird zudem die nordöstlich von Lappeenranta liegende Gemeinde Joutseno mit weiteren fast 11 000 Einwohnern und zusätzlicher Papier-, Sägewerk-, Chemie-, Plastik- und Stahlindustrie nach Lappeenranta eingemeindet, sodass die Einwohnerzahl Lappeenrantas dann auf über 70 000 steigen wird. Interessant dürfte auch die im Januar dieses Jahres vollzogene Gründung einer eigenen Fluggesellschaft mit der Bezeichnung Tango / Flylappeenranta sein, die momentan in Zusammenarbeit mit Central Connect Airlines (CCA) Flüge mit einer Saab 340B auf der Route Lappeenranta – Helsinki anbietet. Auch Charterflüge innerhalb Nordeuropas stehen auf dem Programm. Augenblicklich verhandelt man über die Anschaffung einer zweiten Maschine. Wer weiß, vielleicht wird man eines Tages auch einmal einen Charterflug zwischen Schwäbisch Hall und Lappeenranta buchen können. Begebenheit am Rande der Bürgerreise: Zurück zu den Wurzeln am Saimaa-Kanal Ein aus dem österreichischen Graz stammender Reiseteilnehmer, der von seiner in Schwäbisch Hall lebenden Schwester von der Reise erfahren hatte und mit seiner Frau daran teilnahm, ist sicher mit einem bewegenden Gefühl das erste Mal nach Lappeenranta gereist. Seine Großmutter war im direkt am Saimaa-Kanal gelegenen Teilort Mustola geboren worden. Auf der Suche nach weiteren Vorfahren (unter dem Namen Gamberg) wurde er vom langjährigen Vorsitzenden des Finnisch-Deutschen Vereins Lappeenranta, Helmut Lange, der seinerseits bereits eine Ausstellung zur Geschichte der Deutschen in seiner Wahlheimatstadt initiiert hatte, tatkräftig unterstützt. Auf einem alten Friedhofsteil im Zentrum der Stadt konnten dank Langes Aufzeichnungen sogar mehrere Gräber der Vorfahren ausfindig gemacht werden. Bilder: (in der Reihenfolge der Erwähnung) Kloster Walaam.JPG Im Marmorsteinbruch Otrakkala.JPG

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