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Internationales Jugendcamp am Saimaa-See

28 Jugendliche verschiedener Nationen üben sich in Völkerverständigung, darunter acht Jugendliche aus Schwäbisch Hall im Alter zwischen 14 und 17 Jahren. Sie machten sich vom 19. bis 26. August zusammen mit ihren Betreuerinnen Elena Kraft und Elisabeth Heil auf nach Finnland, und zwar in ihre Partnerstadt Lappeenranta. Ziel war die kleine im Saimaa-See gelegene Halbinsel Asinsaari, auf der als Unterkünfte typisch finnische Blockhütten („mökkis“) warteten und noch viel wichtiger, eine echte, finnische Sauna! Diese Kulisse bot den landschaftlich reizenden Background für ein wichtiges Vorhaben, ging es bei dieser Reise doch vor allem um den kulturellen Austausch zwischen Jugendlichen aus den vier Ländern Finnland, Estland, Israel und Deutschland. Den gesamten Bericht von Elena findet man unter mehr lesen!

von DFGNews , 15.09.2012 — 3 Kommentare

Die aus verschiedenen Schulen stammenden Haller Jugendlichen hatten sich bereits im Vorfeld mehrfach mit ihren Begleiterinnen, zwei angehenden Lehrerinnen, getroffen, um zu beraten, was sie den Teilnehmern aus den anderen drei Ländern über Deutschland erzählen könnten. „Kunst, Kultur und Umwelt“ waren die drei Leitthemen, an denen sich alle orientieren sollten. Jede der Delegationen bereitete Präsentationen vor, in denen ihre Stadt und ihr Land, die jeweilige Tierwelt und Natur und außerdem typische Feste und Feiertage vorgestellt wurden. Außerdem brachten alle traditionelle Spiele oder Tänze ihres Landes mit, die bei Sonnenschein gleich am zweiten Tag mit Begeisterung im Freien aufgeführt wurden. Bereits an dieser Stelle stellte man fest: Es gibt viele Gemeinsamkeiten zwischen den Ländern, denn zumindest Variationen der Spiele waren den meisten bekannt. Die Teilnehmer der vier Nationen wurden in den Hütten im Mix untergebracht. Auch wenn sich anfangs manch einer wünschte, mit den Zimmergenossen in seiner Muttersprache bequemer quatschen zu können, so erwies sich die gemischte Unterbringung als Erleichterung, sich den anderen anzunähern und sich in der englischen Sprache zu üben. Die Camp-Sprache war somit Englisch und für viele in kurzer Zeit auch eine Selbstverständlichkeit. Am Ende gingen alle jedoch auch mit ein paar Wörtern und Floskeln aus den anderen Sprachen nach Hause. Und nicht nur sprachlich verstanden sich am Schluss alle besser. Auch was das Verständnis für andere Kulturen und deren Gewohnheiten anbelangt, war man einen großen Schritt weiter. Am vierten Tag des Aufenthalts stand ein Ausflug nach Lappeenranta auf dem Programm. Dort besichtigte die Gruppe die Festung Linnoitus, die im Hafengebiet gelegene größte Sandburg Finnlands und außerdem den Saimaa-Kanal. Letzterer verbindet trotz eines Höhenunterschieds von 76 Metern über mehrere Schleusen hinweg das riesige Seensystem mit dem Finnischen Meerbusen. Mit einem motorisierten Segelboot ging es vom Hafen aus über den See und angelegt wurde an einer bewaldeten Insel, wo im Nu ein Lagerfeuer zum Grillen entfacht wurde. Während der Rest Europas schwitzte, bekam Finnland in dieser Woche von der Sahara-Hitze leider überhaupt nichts ab, trotzdem war es fast die ganze Woche über sonnig. Nur „fast“ - denn bei der Exkursion nach Helsinki regnete es – und wie! Den Bären und Rentieren im Zoo Korkeasaari schien das aber nicht viel auszumachen. Mittags gab es dann eine Führung durch das Kiasma-Museum für zeitgenössische Kunst und anschließend Freizeit für alle in der Stadt. Abends wurde nach jüdischem Brauch feierlich der Shabbat begonnen – gerade auf finnischem Boden etwas Neues für die anderen Camp-Teilnehmer, die aber auch daran teilhaben konnten und dabei die Besonderheit und Regeln dieses Tages erlebten! Als am Tag nach dem Helsinki-Ausflug „Feste und Traditionen“ auf dem Tagesprogramm des Camps standen, schickte Finnland selbst seinen Joulupukki ins Rennen, den Weihnachtsmann, der mit kleinen Geschenken für alle vorbeischaute – gerade auch im August ein Höhepunkt! Außerdem bekamen wir eine Anleitung beim Backen von Karelischen Piroggen (finn. Karjalanpiirakka) : den Teig sehr dünn auswellen, mit Milchreis füllen, ab in den Ofen und noch warm - am besten mit Eibutter - essen. Lecker! Am Tag vor der Abfahrt stand nach einer kleinen Bastelaktion noch die Evaluation der Woche an. Fazit: Es war super, wir haben viel gelernt und wollten noch nicht nach Hause! Doch noch war an diesem Tag Zeit für letzte gemeinsame Aktionen: Kanufahren, Klettern und Baden und ein letztes Mal finnische Sauna, sogar Birkenbüschel zum Auspeitschen waren dieses Mal mit dabei. Am Ende der Woche mussten dann wirklich alle packen, das Camp und den See hinter sich lassen und zuerst den Bus nach Helsinki, dann die Fähre bzw. das Flugzeug in ihre Heimatländer besteigen. Etwas wehmütig, aber um viele Erfahrungen reicher, kam die deutsche Gruppe sonntagnachts wieder in Schwäbisch Hall an. Ins Leben gerufen und auf die Beine gestellt wurde die Jugendbegegnung von Jugendarbeitern der Stadt Lappeenranta. Die Deutsch-Finnische Gesellschaft e.V. und die Abteilung für Städtepartnerschaft der Stadtverwaltung Schwäbisch Hall übernahmen die Organisation auf deutscher Seite. Finanziert wurde das Projekt zu einem beträchtlichen Teil über das EU-Programm „Youth in Action“, welches die Förderung des kulturellen Austausches zwischen europäischen und auch außereuropäischen Jugendlichen betreibt. Wenn es nach den Teilnehmern und Betreuern geht, ist an dieser Stelle noch lange nicht Schluss: Möglichst gleich zu Beginn des kommenden Jahres, noch in der Winterzeit, wollen sich alle in Estland wieder treffen, um ihre frisch geknüpften Freundschaften weiter auszubauen. Elena Kraft

Kommentare

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Villimies 17. September 2012 16:20

Hei, darauf ist das Projekt angelegt. Ich war kurz beim Vorbereitungstreffen der Betreuer in Lappeenranta. Dort einigte man sich darauf, dass die weiteren Treffen 2013 in Rakvere, der estnischen Partnerstadt von Lappeenranta, 2014 in Schwäbisch Hall und 2015 in Jerusalem stattfinden sollen. Wenn möglich, so sollten auch immer ehemalige Teilnehmer dabei sein. :)

katharina 16. September 2012 09:54

Sehr schön! Ich wünsche euch, dass das Projekt noch ein paar Jahre Bestand hat und ihr euch noch oft wiederseht!

Georg Foehrenbacher 16. September 2012 07:03

Schöner Bericht! Schade, dass derartige Camps zu meiner Jugendzeit (dies wäre dann vor ca. 50 Jahren gewesen) noch nicht sooo üblich waren!?

Fail GraphicBitte überprüfe deine Angaben. Vielen Dank.

Success RocketHat geklappt. Vielen Dank.

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